Haustiere als Lebensabschnittsgefährten
Die Lebensdauer unserer tierischen Gefährten ist leider meist viel zu kurz. Die Adoption eines Vierbeiners sollte mit dem Vorsatz geschehen, mit diesem uns anvertrauten Lebewesen bis an sein natürliches Ende zu leben.
Naturgemäß gibt es Ereignisse und Zäsuren in jedem Menschenleben, die diese Partnerschaft abrupt beenden. Auch das langsame Altern unserer Gefährten erfordert Geduld und Einfühlungsvermögen von uns: Dass der bei der Aufnahme meist junge, tierische Gefährte mit den Jahren langsamer wird, schneller ermüdet, eventuell schlechter hört und sieht und Stiegen oder Stufen nicht mehr allein bewältigen kann.
Erkrankungen wie z.B. Diabetes bei Hund und Katze sind heutzutage gut behandelbar und vom Tierarzt medikamentös gut eingestellt, und so verringert diese Erkrankung kaum die Lebensfreude und Lebensqualität der Tiere.
Die Fell- und Pfotenpflege, die junge Tiere weitgehend selbst erledigen, sollten wir beim älteren Tier unterstützen bzw. übernehmen. Mancher tierische Gefährte, der das Bürsten nicht besonders schätzte, liebt es plötzlich gepflegt zu werden, und lässt es mit Wohlbehagen geschehen. Auch Baden gehen ist für viele Hunde im fortgeschrittenen Alter noch ein großes Vergnügen.
Auch die Nahrung sollte für unsere Seniorentiere dementsprechend adaptiert werden. Übergewicht belastet Herz und Kreislauf, die Atmung und den Bewegungsapparat, besonders jetzt im Sommer. Ein älteres Haustier, das fit ist, hat auch selbst ein "leichteres" Leben. Die Bewegungsdauer und deren Intensität bei älteren Hunden sollten dem Tempo, das das Tier vorgibt und seiner Kondition angepasst werden. Mit diesen Maßnahmen können wir die gemeinsame Lebenszeit wesentlich verlängern.
Bei der Seniorkatze entwickelt sich oft ein besonderes Bedürfnis nach Nähe und Freigänger können- besonders bei Regen und im Winter – zu Stubenhockern werden.
Auch bei unseren Tieren gibt es die verschiedenen Alterszipperlein: Diffuse Schmerzen, auch Müdigkeit können sich entwickeln und viele Tierhalter stellen sich gut ein auf die sich ändernden Bedürfnisse ihrer Lieblinge. Von einer besonders einfühlsamen Tierhalterin hörte ich in diesem Zusammenhang einmal den Satz:'' In guten wie in bösen Tagen'' sehr gut passend auch für unsere tierischen Lebensabschnittsgefährten, finden Sie nicht auch?
Leider kommt es immer wieder vor, dass Menschen ihre nunmehr alt gewordenen Tiere, die ansonsten gesund sind, ins Tierheim bringen. Haben Cäsar und Mieze das denn verdient?
S i e würden uns niemals verlassen! Gerda Ziesel
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